Tja, die letzte Zeit war ich schwer beschäftigt den Trailer für mein Projekt zu schneiden (einige haben ihn vermutlich schon gesehen, wenn nicht, dann bitte nachholen (Link gibt es auf Nachfrage) ), deswegen bin ich zu nicht wirklich etwas anderem gekommen. Mein Rechner ist nicht nur klein & handlich, nein auch ausgesprochen langsam und HD-Schnitt gehört nicht zu seinen Stärken. Das hat mich viel Zeit gekostet, die ich reisender Weise hätte verbringen können, aber hey, ich bin ja nicht nur zum Spaß hier (naja, Ansichtssache), sondern meine primäre Ausrede war ja immer das Projekt, also muss eben auch dafür Zeit geopfert werden. Außerdem hat die Zeit in Panguana für mich einen Bruch in die Reise gebracht. Denn genaugenommen war es seitdem keine Reise mehr, sondern (wieder) ein Auslandsaufenthalt, der mich (wieder) träge hat werden lassen, mir den Rucksack auf den Rücken zu schnallen und das Land zu erkunden. Jetzt bleiben noch etwa 3 Wochen, bevor ich zurück in die Heimat muss und ich habe gefühlt nichts vom land gesehen. Deswegen breche ich jetzt zu einer extrem touristischen Schlusssprint-Tour auf, die die ganzen offiziellen Highlights abklappert. Cusco mit Machu Picchu, Nasca, die Sanddünen von Ica, Arequipa und der Canon von Colca oder Cotahuasi (um Condore zu sehen) und der Titikakasee. Eigentlich, gerade wenn ich alleine Reise bin ich gerne etwas gemütlich unterwegs. Also länger an einem Ort verweilen, erkunden, mit den Leuten reden und einfach herumwandern. Eben nicht von Attraktion zu Attraktion zu hetzen wie jetzt. Vor allem, da meine Kameraausrüstung ziemlich pilzig ist (ich habe vergessen, ob ich von der Spinne, die in meinem Teleobjektiv ein Netz gesponnen hat und von der ich nicht weiß, ob sie noch lebt, schon geschrieben habe). Dementsprechend genügt die Qualität der Fotos meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr, was ebenfalls die Reiselust etwas hemmt. Außerdem vermisse ich euch alle natürlich sehr und irgendwie wird es ja wirklich zeit zurückzukehren.

Trotzdem gebe ich mir jetzt einen Schupps und schaue mir jetzt noch etwas an!

Achja, eine schlechte Nachricht (vor allem für mich) habe ich auch. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen einen Ort zu finden, wo ich mit Pinguinen schnorcheln kann. Hier vor Lima leben etwa 1500 auf vorgelagerten Inseln (so wie fast alle Humboldtpinguine), aber schnorcheln geht nicht, denn dazu sind sie zu scheu. Sie leben auch nur in kleinen Familiengruppen und nicht in großen Kolonien... so wie die Seelöwen hier, von denen etwa 7000-8000 auf den Islas Palomino leben und die sich nullkommagarnicht an Touristen stören. Weswegen es nette Bootstouren gibt und ich mir zumindest einen anderen Traum erfüllen konnte: Nämlich mit Seelöwen zu schnorcheln. Eigentlich hatte ich grünes Wasser erwartet, aber die Sichtweite war dann doch knapp über 5m und das Abtauchen unglaublich. An den Steinen in ca 2-10m Tiefe kann man sich auch mit Vorsicht (Seeigel!) sehr gut festhalten, um dann die Seelöwen zu beobachten, wie sie verspielt über einem durch das Wasser tanzen. Oder einfach eine Weile Seite an Seite tauchen. Definitiv ein gewaltiges Highlight und _die_ Sache, die man machen _muss_ wenn es einen einmal nach Lima verschlägt. Dass mein Unterwassergehäuse ein Leck hat und ich deshalb keine Unterwasserfotos habe (obwohl die großartig geworden wären, denn jedes Unterwasserfoto von dem Gesicht eines süßen Seelöwen 30cm vor der Kamera ist genial und ich hätte Gelegenheit für hunderte gehabt), war ein Wermutstropfen, aber dafür konnte ich mich auf das Genießen konzentrieren und zum Beispiel zum ersten Mal Krill sehen, der wirklich nicht nur lustig aussieht, sondern auch wirklich lustig, wie ein Tintenfisch (mit zappelnden Armen und Rückstoß) schwimmt. Mantas, Walhaie und Seelöwen... über den Unterwasser-Pinguinmangel kann ich mich wahrlich nicht beschweren. Und der Fotomangel wird ein andermal angegangen, denn ich werde sicher nicht das letzte Mal mit Seelöwen getaucht sein (vielleicht wenn, das Wetter nicht unglaublich neblig ist, dann werden nämlich auch die Überwasserfotos besser):

 

 

Lobo marino

Lückentext, Beschreibung folgt irgendwann

Lobo marino

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Ja, ich weiß, ich habe schon ewig nichts mehr geschrieben. Einerseits weil ich nur noch brauchbares Internet mobil hatte (Windows lädt nämlich gerne auch mal Systemupdates im Hintergrund runter und verbraucht dann die 3GB für einen Monat in ein paar Stunden) und andererseits, weil mein Computer die Hitze nicht gut vertragen hat.

Dabei hätte es viel zu schreiben gegeben. Von den Dreharbeiten für meinen Trailer, wie sich alles weiter entwickelt, von verschiedenem Obst, einer Tour in einen anderen Urwald, davon dass ich zwei verschiedene Arten von Flussdelfinen gesehen habe (aber leider nur ganz miese Fotos habe) und zwei Arten von ganz großen Aras (kleinere hab ich in Panguana auch gesehen). Davon, dass ich jetzt wieder in Lima zurück bin. Davon, was alles kaputt gegangen ist. Vom Tablet angefangen, das einen Hitzeschaden hatte, weswegen sich der Akku aufgebläht hat (und dann herausfinden, wie man sowas entsorgt, speziell _vor_ dem Flug nach Lima), zu den Objektiven, die praktisch alle Pilze auf den Linsen haben, mein Computer, der am Display drei Flecken hat (ich vermute Pilze auf der Lichtquelle). Aber so im Großen und Ganzen habe ich zwar einen riesigen haufen Zeug mitgeschleppt, aber bislang praktisch alles genutzt und gebraucht (also von einigen Medikamenten in der Reiseapotheke zum Glück abgesehen).

Tja, und jetzt bin ich eben wieder in Lima und mache erstmal keine Fotos mehr, bis ich die Tour zu der riesigen Seelöwenkolonie (7000-8000!!) mache. Dazu habe ich zu viel zu bearbeiten, denn der Cumpoter ging ja nicht vernünftig. Und jetzt muss ich dringend etwas zusammenschneiden!

So, damit ich mich jetzt aber nicht zu lange mit dem Heraussuchen von schönen Fotos herumschlage, gibt es einfach ein paar Fotos von Menschen. Ja, Menschen! Die Tiere, die ich am liebsten überhaupt nie fotografieren würde. Aber ab und zu eben doch tue. Und damit ihr ein bisschen seht, wer mich so die letzten Monate begleitet habt, gibt es Fotos der Familie von Moro, dem Verwalter des Naturschutzgebietes Panguana und von selbigem.

Ansonsten hoffe ich, dass ich auch dazu komme, ab und zu Kleinigkeiten zu posten. Ein paar Fotos, ein paar Erlebnisse. Etwa, dass ich eine Frucht entdeckt habe, die Mamey heißt, wie eine apfelartige Frucht aus dem Regenwald, die ich in Panguana gegessen hatte, aber ganz anders aussieht. Die Mamey hier aus dem Supermarkt ist groß, rund und mit grauer Haut und hat innen ein pfirsichfarbenes, festes Fleisch, etwa obere Orangengröße und - der Geschmack hat es verraten - ist ein Seifenbaumgewächs, wie die Litschi. Freaky. Oder der Soyajoghurt mit Gelatine. Da hat irgendwer was nicht ganz verstanden...
Oder sonst so viele Dinge, aber ich muss schneiden!!!

Ganz liebe Grüße aus der Küste!







Moro und Schüler aus Yuyapichis

Als die Schüler vom Colegio Waldorf auf der Station waren, kamen auch die Schüler aus dem örtlichen Colegio für einen Tag zu Besuch (und zu arbeiten). Tja und Moro fuhr sie (stolz ;) ) einen großen Teil der Strecke bis zum Rio Pachitea in seinem Traktor zurück.

Bacho

Moros Sohn, der kein Foto wollte, und den ich deshalb nur einmal fotografiert hatte, als er mir ein Wasserloch gezeigt hatte, an dem ein lustiger Vogel lebt.

Roberto

, ein Arbeiter auf Moros Hof und bei Panguana... hier wie er eine Botrops (Lanzenotter) entfernt, da sie nahe dem Holz war, mit dem am nächsten Tag gebaut werden sollte.

Pachuron

Der Sohn Bachos, der versucht auf der Station arbeit zu finden, aber sich erst einmal Vertrauen (zurück) erarbeiten muss.

Rania

Die Tochter Bachos, die ich für den Trailer gefilmt hatte, da das mit der Gewinnerin auf der Station nicht vernünftig möglich gewesen wäre.

Roy

Ein Cousin Ranias, der meinen letzten Monat auf der Station in den Ferien war und bei den Dreharbeiten auch immer mit dabei. Ach und natürlich Rebekka, das süße Pekari.

Rania und Rebekka

Rania wollte nicht eine Aufnahme sehen, auf der sie war, obwohl der Dreh ganz gut gelaufen ist, finde ich.

Don Moro

Verwalter, Urgestein und ein lustiger Geselle!

Moro, Meyer und Rania

Mit mir im selben Boot, am Tag meiner Abreise

Roy

Für die Filmcredit-Szene wollte ich Rania in einer Liane schaukeln lassen... in der ich auch schon geschaukelt bin. Rania fühlte sich nicht sehr wohl dabei. Roy hatte dagegen sehr viel Spaß

Roy nochmal

Es war wirklich lustig, denn die Liane hatte ja mein Gewicht gut ausgehalten, aber Rania war ies trotzdem nicht so geheuer. Roy und ich hatten da weniger Sorgen. Vielleicht Hintergrund der Tatsache, dass Männer kürzer leben. Keine Sorge, alle sind heil geblieben, nur bei mir hat die Liane ordentlich geknarzt. Was auch immer das bedeuten soll

Endlich. Lange hat es gedauert und genaugenommen so richtig abgeschlossen ist es auch nicht. Aber der Geschichtenwettbewerb ist endlich so gut wie fertig. Nicht alles lief perfekt, aber es ist das erste Mal und ich hoffe schwer, nicht das letzte Mal, aber das wird schon. Knackpunkt ist die Jury, wie ja auch dieses Mal. Die Idee war und ist, dass Kinder der Küste die Geschichten bewerten. Das bringt einerseits die Küstenkinder etwas über den Regenwald zu lesen und andererseits ist Kinderarbeit gratis… Verzeihung, ich meinte natürlich, dass es eben eine gute, fachgerechte Jury von außen (sprich keine Verbandelungen) ist. Wenn alles klappt, dann würden die Schüler, die dieses Jahr nach Panguana kommen, dann auch gleich in Panguana die Geschichten bewerten, was den großen Vorteil hätte, dass niemand sie, so wie ich jetzt, abtippen müsste und eventuell den weiteren Vorteil brächte, dass die Zürcher, die immer mitfahren, die Geschichten mitbringen könnten, nach der Entscheidung (ich sollte sie ja doch vorher zumindest einmal alle durchgelesen haben). Das wäre optimal. Denn optimal lief es natürlich nicht. Denn meinem Abszess geschuldet, der mich seeeehr viel Zeit gekostet hat (während ich mich etwa 1,5 Monate an Antibiotika verköstigt habe), konnte ich den Wettbewerb erst so spät starten, dass dadurch zwei Probleme entstanden sind: Die Schüler des Colegio Waldorf konnten nicht mehr vor den Weihnachtsferien die Geschichten alle durchlesen und bewerten _und_ die Schüler haben jetzt einfach Ferien, da ist Preisverleihung etwas schwierig und weniger offiziell möglich. Lösung: Milagros, eine Lehrerin vom Colegio Waldorf, die meine Schnittstelle zu den Schülern war, hat es auf sich genommen an einem Abend alle 48 Geschichten (es waren ursprünglich 64 Einreichungen, aber leider gab es viele Disqualifikationen) durchzulesen und die Sieger zu küren. Trotz Ferien. An dieser Stelle wäre Applaus angebracht, auch wenn Milagros den leider nicht hören kann. Damit war die Entscheidung von mir genommen und endlich ein Ergebnis da. Tja, dann ging es daran die Preisverleihung zu organisieren und das, man kann es mir glauben, war weniger einfach, als es scheinen mag, denn natürlich hatte ich nicht an alles gedacht, so im Vorhinein und außerdem waren zwei eben, wie schonmal geschrieben, Nationaltrikots der Fußballmannschaft (erste Weltmeisterschaftsteilnahme seit 36 Jahren!) mit den Namen der Siegerinnen hinten drauf. Jetzt haben aber über Silvester/Neujahr alle Geschäfte geschlossen gehabt, danach Inventur und Resultat: Trikots waren zur Preisverleihung nicht fertig. Mist. Anderes Problem: Die Preisträgerinnen finden. Denn ich hatte zwar ein Feld „Residencia“ auf den Zettel zur Teilnahme gemacht und die Gewinnerinnen (ja, es waren tatsächlich nur Mädchen, auch wenn die Lehrerin nur Geschichten und Alter kannte, nicht aber Name und Geschlecht) haben das auch grob ausgefüllt und nicht einfach „mi casa“ (ja, gab es) geschrieben. Trotzdem war es eine mehrstündige Aufgabe alle Gewinnerinnen aufzufinden, in dem kleinen Dorf Yuyapichis. Telefonnummer hatte ich natürlich nicht abgefragt, das wäre ja zu einfach und ich hatte im Vorhinein gedacht, dass die Kinder ja sowieso kein Telefon haben würden… aber hey, normalerweise haben zumindest die Eltern ein einfaches Handy. Tja. Eine Preisträgerin war dann schon in ihren Ferien und weg. Hieß es. Habe dann mit den anderen einen Termin heute Morgen ausgemacht, da ich dachte bis dahin wären die Trikots aus Pucallpa da. Waren sie aber nicht. Jetzt hätten Telefonnummern geholfen, das ganze um zwei Tage zu verschieben. Aber es waren ja gerade Familie von Moro in Yuyapichis. Nur war dummerweise das Handynetz fast den ganzen Tag ausgefallen. Dafür gab es ordentlich Regen und wir konnten nicht rechtzeitig nach Yuyapichis aufbrechen. Zwei Preisträgerinnen warteten schon, auf die dritte mussten wir eine weile warten und die vierte war nicht da. Und die hatte den ersten Preis gewonnen! Tja. Siegerehrung gab es dann eben ohne die ersten beiden Preise… dann ein paar Fotos, als Erinnerung und um das Projekt später vorstellen zu können… tja und wieder zurück. Als wir dann nach Panguana aufbrechen wollten, kommen Thalia und Liesel, zwei der Preisträgerinnen mit einer Freundin angerannt. War das doch tatsächlich (hoffe ich zumindest ernsthaft, aber ich glaube ihnen mal und wenn, hätte ich ein Foto) Aremys, die angeblich in Pucallpa ihre Ferien verbringen sollte, laut den Nachbarn. Wie sich herausstellte, ist sie die Tochter eines Goldwäschers ohne eigenes Land, der innerhalb Panguanas sein Lager aufgeschlagen hat und mit dem Moro etwas Probleme hat, weil der zwei große Hunde hat und die eben rundherum jagen gehen, was nicht Sinn eines Naturschutzgebietes ist (auch wenn derzeit auf der Station fast 10 Hunde sind, von verschiedenen Familienteilen). Die Welt ist eben doch klein. Oder zumindest Yuyapichis. Und Die Familie des Goldwäschers hat auch anscheinend kein festes Zuhause und wohnt mal hier, mal dort. Noch richtig Glück gehabt. Nur eben die erste Preisträgerin und den Sonderpreis in der Comunidad Pampas Verde konnte ich noch nicht verleihen, mit etwas Glück wird das aber morgen was.

 

In jedem Fall habe ich dazugelernt, die Sache ist ausbaufähig und war schön chaotisch. Aber immerhin hat es Spaß gemacht, ich glaube, dass es eine gute Sache ist und wenn alles klappt, dann wird das wirklich jedes Jahr etwas… und da freue ich mich dann echt schon auf die nächsten Jahre und all die Geschichten und dann eben daraus dann mehr zu machen. Also Filmchen, Bücher und und u.. was mir halt dann noch so einfällt.

 

Sehr lange Rede, wenig Inhalt, aber dafür kommen jetzt die Bilder der Preisträgerinnen!

 

Gesenia, die Gewinnerin mit "Juanita, madre de la selva", einer Geschichte, in der sich Juanita in eine Leopardin verwandelt und den Urwald gegen Wilderer und Holzfäller verteidigt

 

 

Aremys auf Platz 2 mit der Geschichte "La guardiana del Bosque", in der die Protagonistin mystische Wesen im Regenwald entdeckt, sich anfreundet und schließlich ihren Vater davon abbringt, die Bäume des Regenwaldes zu fällen.

 

 

Liesel auf Platz 3 mit "El culla chaqui", in der der Waldgeist auf ganz friedliche Art und Weise Wilderer bekehrt.

 

 

Jennifer auf Platz 4 mit "El canto del gorrión en mi querida selva", einer Geschichte über einen Indigena, der den Ruf eines Vogels nciht vergessen kann und sich auf die Suche nach selbigem macht.

 

 

und schließlich

Thalia auf dem 5. Platz mit der Geschichte "Los animales de la selva", in der einer Boa damti zu kämpfen hat, dass niemand ihr Freund sein will, weil sie so furchterregend groß ist. Zum Glück helfen ihr ein paar Fische!

Vierundsechzig Geschichten. So viele habe ich für meinen ersten Geschichtenwettbewerb erhalten. Zumindest, wenn ich richtig gezählt habe und das habe ich immerhin mindestens dreimal. Wie lautet also mein Resümee, nun, nachdem ich zumindest die 48 Geschichten, die so mehr oder minder im Rahmen der Regeln waren, abgetippt habe. Nunja, eigentlich wäre es mir lieber selbiges erst dann aufzuschreiben, wenn ich das Ergebnis der Jury aus Lima erfahren und die Preise an die Schüler verliehen habe. Und wann das ist, kann ich leider noch nicht sagen, da das in den Händen der angesprochenen Schüler vom Colegio Waldorf liegt. Trotzdem kann ich zumindest ein paar Dinge sagen. Etwa, um mit dem Negativen zu beginnen, dass der Skeptizismus, der mir von zwei Biologen, die zweieinhalb Wochen (just während des Wettbewerbs) durchaus berechtigt war. „Wenn du positive Geschichten vom Regenwald verlangst, wirst du eben Geschichten bekommen, in denen der Vater im Wald jagen geht und haufenweise schießt. Das ist für die Kinder positiv.“. Ja, so kam es durchaus. Deswegen habe ich unter anderem zwei Wörter gelernt „escopeta“, das Gewehr und „motocierra“ die Kettensäge. Das mit dem positiven hatte auch den Hintergrund, dass ich Geschichten über den Chuyachaqui, einen Waldgeist und den Tunchi, ein Totengespenst, verhindern wollte, denn die gehören zu den häufigsten Geschichten, die man hier hört und lassen den Regenwald eher bedrohlich erscheinen. Zumindest den Chuyachaqui konnte ich nicht verhindern, ganz im Gegenteil war er das häufigste Motiv in den Geschichten vermutlich fast ein drittel handelt von ihm. Dann gab es auch noch die hier bekannten Märchen, die manche Kinder einfach aus dem Gedächtnis geschrieben hatten (Regel Nummer 3: nur eigene Geschichten ;)): der Hirsch und die Schildkröte (eine Adaptation vom Hasen und dem Igel/der Schildkröte) sowie Ayaymama, was Hänsel und Gretel sehr stark ähnelt. Eine Version davon stach aber für mich trotzdem durch Kreativität, Ideenreichtum und Talent unglaublich heraus, sodass ich fast wetten würde, dass die unter den besten 5 sein wird. Manchmal ist es eben doch mehr als ein altes Märchen abzuschreiben. Also hoffe ich jedenfalls, denn nachprüfen, ob es nicht vielleicht doch irgendwo abgeschrieben ist, kann ich leider nicht. Eine andere Geschichte, die auch nicht so ganz positiv dem Regenwald gegenüber war, aber mindestens ebenso unterhaltsam handelte von einer Hexe, die aus lauter Eifersucht ihren Mann mit ihrem fliegenden Kopf verfolgt hat. Köstlich schräg. Wundersame Geschichten in den Regenwald, Reiseberichte, Affenstreiche und eine Boa, die eigentlich nur Freunde finden will. Alles in allem bin ich sehr, sehr zufrieden und reumütig, dass es nicht mehr Preisträger gibt. Aber irgendwo muss ich auch finanziell stopp sagen, schließlich will ich es ja fortführen und behutsam wachsen lassen. Nein, wie gesagt, es war eine große Freude, auch wenn nur von einer Comunidad der Indigenas Geschichten kamen (und leider nur etwa eine gute), da die anderen verstimmt waren (fast ganz kurz gefasst: Auf Moros Vorschlag hatte ich für die Indigenas eines ihrer Feste gefilmt, was sie über einen Monat im Voraus wussten, besprochen und nichts gesagt haben, auch nicht am Tag der Veranstaltung, das Geld, das Moro und ich als Preise für einen kleinen Wettbewerb mitgenommen hatten, haben sie genommen, aber dann von einem Bürgermeisterkandidaten gehört, dass sie ja eigentlich was für das Filmen hätten verlangen können und wir uns ja wohl nur an ihnen bereichern hätten wollen und zack… sind Panguana und ich die Bösen… obwohl Panguana seit Jahrzehnten die Indigenas fördert und auch finanziell unterstützt und ich nur wegen Moros Versprechen gefilmt und dann mehrere Tage geschnitten hatte, damit alle auf USB Stick das Video bekommen…). Dafür kam sehr viel von der Gesamtschule in Yuyapichis, was mich wirklich gefreut hatte. Etwa 50 Geschichten bei einer Gesamtzahl von 300 Schülern zeigt, dass die Beteiligung richtig gut war. Außer Kettensäge und Gewehr habe ich auch anderes gelernt. Etwa, dass die Schüler wohl kaum schreiben und die Lehrer entweder auf Rechtschreibung keinen Wert legen oder sie selbst nicht kennen. Die häufigsten Wörter überhaupt, wie „haber“ (geben im Sinne von „es gibt“), „hasta“ (bis), „ver“ (sehen) und die Deklinationen von „ir“ (gehen) wurden fast immer falsch geschrieben… also das stumme „H“ am Anfang vergessen und/oder statt dem V ein B geschrieben (oder umgekehrt), da v&b im Spanischen dieselbe Betonung haben (können) weswegen zu dem v hier auch „kleines b“ gesagt wird. Genauso auch die Endung des Präteritums „-ba“, die immer dieselbe ist und von vielen Schülern mal so, mal mit -va geschrieben wurde, teils im selben Satz. Es mag sehr deutsch klingen, sich über sowas zu beschweren. Das Problem ist aber so flächendeckend, dass für mich die Lehrer Schuld daran haben müssen (die Eltern theoretisch auch, aber die Lehrer müssen es wissen und die Eltern haben teils noch weniger Bildung als ihre Kinder) und das beispielhaft für die Bildung hier auf dem Land ist. Ein paar wenige (2 pro Jahrgangsstufe und Bezirk) können tatsächlich (staatlich) studieren gehen, eine Handvoll mehr wird es privat probieren… und man stelle sich einen Jurastudenten vor, der „gehen“ nicht schreiben kann. Bei den Medizinern mit der Sauklaue ( ;) ) fällt es ja eh nicht auf.

 

Das andere, dass gerade die Kinder, die positiv über den Regenwald geschrieben haben, keine Ahnung von selbigen haben. Also hier leben, aber dann von Elefanten und Tigern schreiben, statt von Tapiren und Pumas. Wobei: Tiger sagt man hier zu allem, was katzenartig ist, was auch wieder zu einem Problem führt: nämlich die meisten kennen den Unterschied einfach nicht.

 

Eigentlich hatte ich ja versprochen positiv zu enden und irgendwie lasse ich es gerade nicht so klingen. Die Sache ist allerdings so, dass die Situation eben genauso aussieht und dass mir vorher nicht bewusst war, wie fremd der Regenwald den Kindern ist, die quasi im Regenwald leben. Deswegen reicht es nicht, mit einem schönen Film an der Küste und in der Sierra zu zeigen, wie toll der Regenwald ist. Wie unfassbar und berührend er ist, sondern anfassbar und berührbar zu machen. Gerade für die Kinder von hier. Deswegen haben sich die Prioritäten in meinem Plan verändert. Der Wunsch, einen Workshop für die Kinder von hier zu machen, sollte das Geld dafür reichen, ist der Sicherheit gewichen, dass das die Vorraussetzung für den Film ist. Mindestens 2 Wochen Camp in Panguana für die Gewinner dieses und des nächsten Geschichtenwettbewerbs.

 

Die erste Woche Theorie: Mit Moro, der über die Geschichte von Panguana und dem Bezirk redet, was Primärwald und was Sekundärwald ist, woran man es unterscheidet und der ohne Zeigefinger beschreibt, wie man den Primärwald schützen und trotzdem leben kann. Mit Biologen von der Universität San Marco in Lima, die Tiere und Pflanzen zeigen, benennen und interessante Geschichten dazu erzählen, warum das Ökosystem so wichtig ist und was es wie gefährdet. Mit Filmleuten, die verschiedene Einstellungen, die Bedienung von Kamera, Tonaufnahme, Zubehör etc. zeigen, erklären worauf es ankommt und helfen Storyboards für den Film zu erstellen. Mit Autoren, mit denen die Geschichten überarbeitet werden und eventuell neue geschrieben werden (oder eben ich… und ich bemühe mich bis dahin mein Spanisch weiter zu verbessern). Und mit Bändi, falls Bändi das lesen sollten (gut, kostenmäßig wird es eher entweder oder als und), die als pädagogische Unterstützung koordinieren. Die zweite Woche mit praktischem Teil, rausgehen und Filmen, heimkommen und schneiden. Für darüber hinaus mangelt es nicht an Ideen, derzeit muss eher ein Kostenplan aufgestellt werden, sowie das Programm dann gemeinsam geplant werden, der Zeitraum angeplant und dann eben vor allem das Geld akquiriert werden. Jedenfalls ist das Ziel jetzt definitiv zweisäulig: Einerseits Regenwaldbotschafter ausbilden, die nicht nur über ihren Alltag reden können, sondern auch den Regenwald die Probleme und Konflikte hier vorstellen können. Andererseits ein Film, der Regenwald und Leute den Menschen an der Küste näherbringt und Sympathien für diesen einzigartigen Lebensraum schafft (die Vorurteile sind nämlich durchaus vorhanden und stark).

 

Schon wieder seitenweise geschrieben… und ich könnte noch mehr. Es ist hier so wunderschön und gleichzeitig frustrierend. Auch wenn es eigentlich tragisch ist, aber es freut mich, dass ich doch noch mein Projekt gefunden habe. Also etwas, in dem ich auch einen Sinn und Wert sehe. Das war mir während meiner Reise hierher nicht so sicher, denn das Land hat wirklich sehr viele Probleme und da hat sich für mich die Frage gestellt: Braucht es dann auch wirklich einen Film oder gibt es nichts Wichtigeres? Panguana ist wunderschön, Peru ist wunderschön. Aber so viel liegt im Argen, so viele Probleme bestehen, so mies sieht die Zukunft aus. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder heulen soll. Beides ist gerechtfertigt. Achja, Schlussnotiz: der Peruanische Präsident wird in zwei Tagen wohl abgesetzt wegen, von dem was ich bislang gehört habe, einer Lappalie (speziell für südamerikanische Verhältnisse). Moro hatte mir das gestern erzählt und rhetorisch gefragt, wer in sein Land investieren soll, wenn es so instabil ist. Und, dass er Angst hat. Denn die staatliche Ordnung ist das Einzige, was Panguana beschützt, weswegen die Leute nicht einfach kommen und alles kurz – und kleinhacken bzw. abschießen. Er hat den Bürgerkrieg miterlebt und ich kann seine Angst verstehen.

 

 

So und zum Schluss ein paar Fotos, damit die 180° Kehrtwendung zu etwas Positivem!

 

 

Hydromedusa…

…heißt die Gattung und dieser Laubfrosch ist nicht nur groß, sondern derzeit recht häufig und vor allem Wetterfest. Also auch wenn es nicht regnet, findet man ihn immer. Ach, und er macht die Augen sehr schnell zu, wenn man ihn anleuchtet.

Hübscher

Ich müsste nachschauen, wie der jetzt heißt, aber einer meiner Lieblingsfrösche.

Froschtarnung

Ein großer Frosch und trotzdem kaum zu sehen, verschmilzt er doch perfekt mit vergammelnden Palmblättern

Hydromedusa

Nochmal gleiche Spezies, wie am Anfang, aber hier, nehme ich stark an ein Männchen.

Tagfalter bei Nacht

denn nachts halten sie still.

Spinne

Neben Kakerlaken sind Spinnen wohl das, was man am sichersten nachts im Wald sieht. Dafür aber auch fotogener als erstere.

Kaiman

Nur 1,5m vor meinen Füßen!! Riesiges Glück! Sonst ist er immer sehr viel scheuer!

Dreizehenfaultier

Nochmal riesen Glück. Doppelt. Erstens weil Moro es gefunden hat und zweitens, weil ich nur eine viertel Stunde warten musste, bis es den Kopf angehoben hat, damit ich das Gesicht und nicht nur Arme und Beine fotografieren konnte.

Zingiberacea

Oder wie auch immer man Ingwergewächse auf Schlau schreibt. Mehr kann ich auch nicht erraten.

Regenwald

Das Licht war gut und mir fehlten Fotos bei Tag. Ich mag Wald. Und Bäume.

Stationsblumen

Angepflanzt und hier auf dem Gelände blühend, habe ich erst gestern mal ein paar Fotos gemacht

Stationsblumen 2

Beauty-Dish funktioniert auch bei Pflanzen ganz gut.

Damit nicht nur Text dasteht...

 

Papageien

Eine der häufigsten Arten hier im Oriente Perus

Panguana

Das Wahrzeichen der Station, ein großer Kapokbaum

Frosch

Fast täglich gehe ich zum Estanque, einem Wasserloch und Froschparadies... wo ich auch schon hunderte Froschfotos von fast 20 Spezies gemacht habe.

Zikade

Bislang nur einmal gesehen, war das die bislang hübscheste Zikade, mit Abstand!